In einem Garten können sich verschiedene Mäusearten ansiedeln, darunter vor allem Hausmäuse (Mus musculus), Feldmäuse (Microtus arvalis), Wühlmäuse (Arvicola amphibius), und Waldmäuse (Apodemus sylvaticus). Sie werden von Nahrung, Schutz und idealen Lebensräumen angezogen. Um Mäuse nachhaltig fernzuhalten oder loszuwerden, helfen gezielte Präventionsmaßnahmen und sanfte Vertreibungsmethoden.
Warum Mäuse in Gärten kommen
Mäuse suchen Gärten vor allem auf wegen:
- Nahrung: Komposthaufen, heruntergefallene Früchte, Samen und Nüsse, Futterreste für Haustiere oder Geflügel.
- Schutz und Unterschlupf: Dichte Hecken, Laubhaufen, und Gartenhütten bieten Schutz und Nistmöglichkeiten.
- Wasserquellen: Tümpel, Vogeltränken und feuchte Bodenstellen sind attraktive Trinkquellen.
Präventionsmaßnahmen
Hier einige Tipps, um deinen Garten für Mäuse weniger attraktiv zu machen:
- Nahrung einschränken: Sammle heruntergefallene Früchte regelmäßig auf und achte darauf, keine Tierfutterreste draußen zu lassen.
- Kompost sicher lagern: Verwende einen geschlossenen Komposter, der den Zugang zu organischen Abfällen einschränkt.
- Unterschlupfmöglichkeiten reduzieren: Laub- und Holzhaufen sollten entfernt oder in geschlossene Komposter umgelagert werden. Lagere Feuerholz so, dass es nicht direkt auf dem Boden steht.
- Zugang zu Gebäuden verhindern: Verschließe Risse oder Lücken an Gartenhäusern und schütze Luftlöcher mit feinem Maschendraht.
Fragen:
Wenn ich wie in Punkt 3 angeführt Unterschlupfmöglichkeiten reduziere, nehme ich da nicht Igeln und anderen Wildtieren die Überwinterungsmöglichkeit?
Laub- und Holzhaufen sind für viele Wildtiere, darunter auch Igel, wichtige Unterschlüpfe. Ein nachhaltiger Garten sollte möglichst beiden gerecht werden: dem Schutz nützlicher Wildtiere wie Igeln und der Mäuseabwehr.
Hier sind einige umweltfreundliche Alternativen, um Unterschlupf gezielt für Wildtiere zu schaffen, ohne Mäuse anzulocken:
1. Gezielte Winterquartiere schaffen
- Igelhäuser: Ein speziell für Igel gebautes Winterquartier kann Mäusen durch seine engen, labyrinthartigen Zugänge erschwerten Zugang bieten. Selbstgebaute oder gekaufte Igelhäuser kannst du in einer ruhigen Gartenecke mit Laub und Reisig gut abdecken.
- Insektenhotels: Diese helfen kleineren Nützlingen und sind meist nicht für Mäuse attraktiv, weil die Räume zu klein sind.
2. Separater Wildtiere-Unterschlupf
- Schaffe in einer weniger zentralen Ecke des Gartens eine natürliche „Wildtierzone“, z.B. durch eine lockere Hecke oder einen Haufen aus Reisig, der nur gelegentlich kontrolliert wird. Mäuse werden weniger davon angezogen, wenn kein Futter in der Nähe ist, aber die Strukturen können dennoch anderen Tieren als Versteck dienen.
3. Laub in Drahtkörben stapeln
- Nutze Drahtkörbe für Laub und Zweige. Sie lassen sich flexibel befüllen und bieten Wildtieren Schutz, ohne Mäusen zu viel Zugang zu bieten. Die Körbe kannst du ebenfalls in eine ruhige Ecke des Gartens stellen.
4. Strukturen anheben
- Hebe Reisig- oder Holzstapel leicht an, sodass sie nicht direkt auf dem Boden aufliegen (z.B. auf ein paar Backsteinen). Dies macht sie weniger attraktiv für Mäuse, weil es nicht dunkel und bodennah genug ist, aber für Igel und andere Wildtiere bleibt das Versteck attraktiv.
Mit diesen Maßnahmen schaffst du ein Gleichgewicht zwischen Mäuseprävention und dem Erhalt natürlicher Lebensräume für nützliche Wildtiere.
Laub in Drahtkörben stapeln verstehe ich nicht, warum können Mäuse da nicht hinein aber Igel obwohl Mäuse kleiner, schmaler sind als Igel?
Der Gedanke hinter den Drahtkörben ist, dass sie zwar zugänglich sind, aber weniger attraktiv für Mäuse als eine dichte Bodenansammlung aus Laub und Zweigen. Hier sind einige Details, wie das funktioniert:
- Weniger Schutz für Mäuse: Mäuse bevorzugen dichte, enge und bodennahe Verstecke, die ihnen Schutz vor Raubtieren und Wärme bieten. Laub in einem Drahtkorb ist etwas offener und luftiger als ein Laubhaufen direkt am Boden. Der Drahtkorb reduziert zudem das Dunkelheit und Nestwärme bietende Umfeld, das Mäuse anzieht.
- Einfacher Zugang für Igel: Igel sind größer und schwerer als Mäuse und können sich in locker gestapeltem Laub gut verbergen. Sie krabbeln gerne unter den Blättern und finden hier genug Schutz und Isolation, die für ihre Winterschlafvorbereitung wichtig ist. Igel können sich tiefer eingraben und sich damit effektiv wärmen, während Mäuse meist gezielt bodennahe, vollständig umschlossene Höhlen bevorzugen.
- Verstecke im Inneren: Wenn du den Laubkorb an einer windgeschützten Stelle platzierst und ihn am Boden mit ein paar Zweigen leicht stabilisierst, bietet er den Igeln eine einfache Möglichkeit, den Laubschutz zu nutzen, ohne eine „dichte“ Bodenverbindung zu schaffen, wie sie Mäuse mögen.
Insgesamt ist der Drahtkorb also ein Kompromiss, der Igeln Unterschlupf bietet, Mäuse aber weniger anlockt.
Humanste Methoden zur Vertreibung von Mäusen
Falls sich bereits Mäuse angesiedelt haben, kannst du sie auf tierfreundliche Weise vertreiben:
- Gerüche nutzen: Mäuse mögen keinen intensiven Geruch von ätherischen Ölen wie Pfefferminzöl, Lavendel oder Nelke. Tränke Wattebäusche in Öl und lege sie in die Nähe der betroffenen Bereiche.
- Verpiss-dich-Pflanzen (Coleus canina): Diese Pflanze verströmt einen Geruch, der Mäuse fernhalten kann. Sie ist besonders wirksam gegen kleine Nager.
- Ultraschallgeräte: Diese Geräte senden hochfrequente Schallwellen aus, die für Mäuse unangenehm sind, für Menschen und größere Tiere jedoch unhörbar. Stelle sie in Gartenhütten oder um Mauerritzen auf.
- Lebendfallen: Setze Lebendfallen ein, um Mäuse zu fangen und sie weit weg vom Garten in natürlicher Umgebung freizulassen. Achte darauf, sie mindestens 2–3 Kilometer entfernt auszusetzen, um ein Zurückkehren zu verhindern.
Biologische Feinde fördern
Einige Tiere wie Eulen, Greifvögel, Igel und Katzen sind natürliche Feinde von Mäusen und tragen zur biologischen Schädlingskontrolle bei. Mit Nisthilfen für Eulen oder Verstecken für Igel kannst du natürliche Feinde fördern.
Fazit
Mäuse umweltfreundlich fernzuhalten oder zu vertreiben, erfordert vor allem eine Kombination aus Prävention und tierfreundlichen Methoden. Ein nachhaltiger Garten kann so gestaltet werden, dass er wenig Anreize für Mäuse bietet und dabei natürliche Gleichgewichte fördert.