Alter Markt Stralsund

Alter Markt Stralsund

Marktplatz Stralsund – Das historische Herz der Hansestadt

Im Zentrum der Stralsunder Altstadt liegt der Alter Markt – ein lebendiges Zeugnis hanseatischer Geschichte und Kultur. Seit 2002 gehört dieser beeindruckende Platz zum UNESCO-Welterbe „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. Mit seiner prächtigen Architektur, dem imposanten Rathaus und der majestätischen Nikolaikirche bildet der Alter Markt das pulsierende Zentrum der Stadt und verzaubert Besucher mit seinem mittelalterlichen Charme.

Der Alte Markt in Stralsund ist der zentrale Marktplatz der historischen Altstadt und gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. Hier treffen Baudenkmäler aus allen Epochen – Mittelalter, Barock, Schwedenzeit, Preußen und DDR – dicht beieinander, mit dem beeindruckenden Rathausensemble und der St.-Nikolai-Kirche als Wahrzeichen. Der Platz dient heute als autofreie Flanier- und Veranstaltungsfläche, gesäumt von Restaurants und Cafés, und wird an Sommerwochenenden gastronomisch genutzt.

Geschichte des Alten Marktes

Der Alter Markt blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. Bereits um 1200 wurde das Gelände des heutigen Marktplatzes durch Kaufleute besiedelt, die im Zuge der deutschen Ostexpansion in die einst slawische Siedlung Stralow (später: Stralsund) kamen. Das älteste Stralsunder Stadtbuch von 1277 erwähnt den Platz als „forum“. Nach der Ausdehnung des Stadtgebietes in Richtung Neustadt mit dem dortigen Neuen Markt wurde der Platz „forum antiquum“ – Alter Markt – genannt.

Der rechteckige, etwa 60 mal 80 Meter große Platz diente nicht nur als Handelsplatz, sondern erfüllte vielfältige Funktionen im städtischen Leben. Er war Versammlungsort, Gerichtsplatz und Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse. Mit der Verleihung des Lübischen Stadtrechts im Jahr 1234 erhielt Stralsund auch das Marktrecht, was die Bedeutung des Platzes weiter stärkte.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Alter Markt zahlreiche Veränderungen. Während der 200-jährigen Zugehörigkeit Stralsunds zum Königreich Schweden (1648-1815) wurde das Commandantenhus errichtet. Der Stadtbrand von 1680 zerstörte einige der ursprünglichen Gebäude, und der Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 hinterließ weitere Schäden. Seit 2007 ist der Platz autofrei und wurde zwischen 2011 und 2013 umfassend saniert.

Sehenswürdigkeiten am Alter Markt

Das Rathaus

Das Rathaus von Stralsund mit seiner berühmten gotischen Schaufassade ist zweifellos das beeindruckendste Gebäude am Alten Markt. Erste Erwähnungen des Vorgängerbaus reichen bis in die Jahre 1271–1278 zurück; der heutige Bau wurde ab etwa 1300 errichtet. Ursprünglich bestand das Rathaus aus zwei Langhallen und diente als Kaufhaus mit etwa 40 Ladengeschäften im Erdgeschoss. Der sechsschiffige gewölbte Keller wurde als Tuch- und Lagerhalle genutzt.

Die monumentale Schaufassade entstand um das Jahr 1444 und sollte die Konkurrenz, insbesondere das Rathaus der Hansestadt Lübeck, beeindrucken. Über den großen Fenstern des Backsteingiebels befinden sich die Wappen der Hansestädte, die auf die damaligen Handelsbeziehungen verweisen. Das Barockportal an der Längsfassade wurde 1720 hinzugefügt und zeigt das farbenprächtige Stadtwappen.

Das Rathaus von Stralsund
Das Rathaus von Stralsund

Die Nikolaikirche

Hinter dem Rathaus erhebt sich die evangelische Pfarrkirche St. Nikolai mit ihren beiden imposanten Kirchtürmen, deren südlicher 103 Meter misst. Als eine der bedeutendsten Backsteinkirchen im Ostseeraum beherbergt sie einen wertvollen astronomischen Kalender aus dem Jahr 1394, der zu den ältesten seiner Art in Europa zählt.

Die Nikolaikirche (St.-Nikolai-Kirche) in Stralsund befindet sich tatsächlich direkt am Alten Markt, also unmittelbar am Marktplatz. Sie steht auf der Südseite des Alten Marktes, direkt neben dem Rathaus, und prägt mit ihren beiden markanten Türmen das Bild des Platzes maßgeblich.

Die Kirche wurde bereits im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt und ist die älteste der großen evangelischen Pfarrkirchen der Stadt. Ihr Haupteingang ist vom Alten Markt aus zugänglich, und die Nikolaikirche war historisch eng mit dem Rathaus verbunden, unter anderem fanden dort auch Ratssitzungen und wichtige städtische Ereignisse statt.

Das Wulflamhaus

Der Text ist sachlich korrekt und gut formuliert. Ich habe ihn stilistisch leicht gestrafft, sprachliche Kleinigkeiten bereinigt und ihn als druckfertigen Absatz für eine Infotafel oder einen Flyer aufbereitet:

Das Wulflamhaus steht an der Nordseite des Alten Marktes gegenüber dem Rathaus (Alter Markt 5). Es ist ein herausragendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik aus dem 14. Jahrhundert und zählt zu den am besten erhaltenen Wohnhäusern der Spätgotik in Norddeutschland. Das Gebäude wurde vor 1358 im Auftrag von Bertram Wulflam erbaut; Wulflam war Ratsherr und von 1364 bis 1391 Bürgermeister von Stralsund.

Bertram Wulflam vertrat die Interessen der Stadt auf zahlreichen Hansetagen; die Bezeichnung „reichster Mann an der Ostsee“ ist populär, aber historisch nicht eindeutig belegt. Im Inneren sind Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten, und die aufwändige Pfeilergiebelkonstruktion prägt die Fassade. Heute beherbergt das Wulflamhaus ein Restaurant und die Pressestelle der Stadtverwaltung.

Wulflamhaus in Stralsund
Wulflamhaus in Stralsund

Commandantenhus

Das Commandantenhaus (Commandantenhus) befindet sich direkt am Alten Markt, Adresse Alter Markt 14. Das dreigeschossige Traufenhaus mit übergiebeltem Mittelteil trägt ein prächtiges Wappen von Schwedisch-Pommern. Es wurde von 1748 bis 1751 als Sitz der schwedischen Garnisonskommandantur erbaut, nachdem Stralsund unter schwedischer Herrschaft stand. Nach verschiedenen militärischen Nutzungen, auch durch die Nationale Volksarmee der DDR, wurde das Haus 2002/2003 grundlegend saniert. Dabei wurde auch das ursprüngliche Schwedenwappen am Giebel rekonstruiert. Das Commandantenhus steht heute unter Denkmalschutz und ist als historisches Gebäude und Sehenswürdigkeit öffentlich zugänglich.

Das Rathaus von Stralsund
Das Rathaus von Stralsund

Artushof

Der Artushof (Alter Markt 8) an der Westseite des Platzes wurde 1541 erstmals urkundlich erwähnt. Nach Zerstörung durch den Stadtbrand 1680 und späterer militärischer Nutzung wurde er 1911 als Hotel neu erbaut.

Die ursprünglichen Artushöfe waren typisch für Hansestädte und dienten als gesellschaftliche Treffpunkte der städtischen Oberschicht. Das aktuelle Gebäude aus dem Jahr 1911 wurde im Stil der frühen Moderne bzw. des Historismus errichtet, wobei es funktional als Hotel und später als Sparkassengebäude genutzt wurde. Es zeichnet sich durch klare Fensterformate und eine einfache, zurückhaltende Fassade aus, die nicht mehr die mittelalterliche Backsteingotik repräsentiert, sondern eher an Geschäfts- und Wohnbauten des frühen 20. Jahrhunderts erinnert.

Artushof
Artushof

Gewerkschaftshaus

Das Gewerkschaftshaus (Alter Markt 4) wurde 1929/1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Das viergeschossige, ziegelsichtige Haus mit vorgelegter Freitreppe steht an der Stelle des ehemaligen Stadttheaters.

Rundgänge und Führungen

Der Alter Markt lässt sich am besten im Rahmen eines Stadtrundgangs erkunden. Die Tourist-Information Stralsund (Alter Markt 9) bietet regelmäßige Führungen an, bei denen Sie mehr über die Geschichte und Architektur des Platzes erfahren. Besonders empfehlenswert sind die thematischen Führungen, die sich speziell mit der Hansezeit oder der schwedischen Periode Stralsunds befassen.

Für Individualreisende empfiehlt sich der Audioguide „Stralsund entdecken“, der an der Tourist-Information ausgeliehen werden kann. Er führt Sie zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten rund um den Alter Markt und bietet interessante Hintergrundinformationen.

Tourist-Information: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag und Sonntag 10-16 Uhr

Website: www.stralsundtourismus.de

Saisonale Veranstaltungen

Der Alter Markt ist Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden. Besonders sehenswert sind die alljährlichen Wallensteintage im Juli, die an die erfolgreiche Abwehr der Belagerung durch Wallenstein im Jahr 1628 erinnern. Der Markt verwandelt sich dann in ein historisches Lager mit Buden und Zelten.
In der Adventszeit verwandelt sich der Platz in einen zauberhaften Weihnachtsmarkt mit festlich geschmückten Ständen, die regionale Spezialitäten und Handwerkskunst anbieten. Die beleuchteten historischen Fassaden bilden eine einzigartige Kulisse für dieses winterliche Highlight.

Tipp: Von Mai bis Oktober können Sie täglich zwischen 10 und 22 Uhr zur vollen Stunde das Wasserspiel auf dem Alter Markt erleben. Die Fontäne bietet besonders an heißen Sommertagen eine willkommene Erfrischung und ist bei Familien mit Kindern sehr beliebt.

Gastronomie am Alter Markt

Rund um den Alter Markt finden Sie zahlreiche Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. In den Sommermonaten nutzen die anliegenden Gaststätten den autofreien Platz für ihre Außenbereiche, was für eine angenehme mediterrane Atmosphäre sorgt.

Goldener Löwe

Das traditionsreiche Restaurant im historischen Ambiente bietet regionale Küche mit frischen Zutaten aus Mecklenburg-Vorpommern.

Café Mehlert

Das beliebte Café in historischen Mauern ist bekannt für seine hausgemachten Kuchen und Torten nach traditionellen Rezepten.

Scheele-Haus

In der nahegelegenen Fährstraße bietet das Restaurant im historischen Geburtshaus des Chemikers Carl Wilhelm Scheele gehobene regionale Küche.

Artushof (Alter Markt 8)

Der Artushof wurde ursprünglich bereits 1316 erstmals errichtet und diente in der Hansezeit als gesellschaftlicher Treffpunkt der städtischen Oberschicht. Der Name leitet sich von König Artus ab. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Artushof für offizielle Festlichkeiten und als Unterkunft für wichtige Gäste genutzt.

Nach einem großen Stadtbrand 1680 wurde das ursprüngliche Gebäude 1702 als schwedische Stadtwache wieder aufgebaut und später militärisch genutzt. Das heutige Gebäude stammt vom Jahr 1911, als an der Stelle ein Hotel gebaut wurde, das später unter anderem als Sparkassengebäude diente. Seit 2010 wird der Artushof wieder gastronomisch genutzt. Das Restaurant „Artushof“ ist auch für Rollstuhlfahrer gut zugänglich, inklusive barrierefreiem Eingang und Toiletten.

Artushof in Stralsund
Artushof in Stralsund

Praktische Informationen

Anreise und Parken

Der Alter Markt ist bequem zu Fuß vom Hauptbahnhof Stralsund (ca. 15 Minuten) zu erreichen. Mit dem Auto fahren Sie am besten zu einem der Parkhäuser am Rand der Altstadt, da der Platz selbst autofrei ist. Empfehlenswert sind das Parkhaus „Am Hafen“ oder das Parkhaus „Mönchstraße“, von denen aus Sie den Alter Markt in wenigen Minuten zu Fuß erreichen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Bushaltestelle „Rathaus/Alter Markt“ wird von mehreren Stadtbuslinien angefahren. Aktuelle Fahrpläne finden Sie auf der Website der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen.

Barrierefreiheit

Der Alter Markt ist größtenteils barrierefrei zugänglich. Das Kopfsteinpflaster kann jedoch für Rollstuhlfahrer und Personen mit eingeschränkter Mobilität eine Herausforderung darstellen. Das Rathaus verfügt über einen barrierefreien Eingang an der Seite des Gebäudes.

Fazit: Ein Besuch lohnt sich

Der Alter Markt Stralsund ist mehr als nur ein historischer Platz – er ist das lebendige Herz einer Stadt, die ihre reiche Geschichte bewahrt und gleichzeitig mit modernen Elementen wie dem Wasserspiel neue Akzente setzt. Als Teil des UNESCO-Welterbes bietet er einen faszinierenden Einblick in die Hansezeit und die architektonische Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg.

Ob bei einem gemütlichen Spaziergang, einer fachkundigen Führung oder beim Besuch eines der zahlreichen Feste – der Alter Markt Stralsund verzaubert seine Besucher zu jeder Jahreszeit mit seinem unverwechselbaren Charme und seiner authentischen Atmosphäre. Ein Besuch dieses historischen Kleinods an der Ostseeküste ist ein unvergessliches Erlebnis für Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber und alle, die das besondere Flair einer alten Hansestadt genießen möchten.

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