Für viele Fahranfänger und junge Fahrer ist der erste eigene Wagen ein Schritt in die Unabhängigkeit. Doch oft kommt die Überraschung: Die Versicherungsprämien sind hoch, manchmal sogar höher als erwartet. Warum ist das so, und was kann man tun, um als junger Fahrer eine bezahlbare Autoversicherung zu finden? Hier sind einige Tipps und Strategien, die helfen können, Versicherungsbeiträge zu senken und dennoch einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Warum sind Versicherungsprämien für junge Fahrer höher?
Autoversicherungen bewerten das Risiko, das ein Fahrer darstellt. Statistisch gesehen haben Fahranfänger und junge Fahrer ein höheres Unfallrisiko als erfahrene Fahrer. Versicherungsunternehmen berücksichtigen dies bei der Berechnung der Beiträge. Faktoren wie das Alter, die Fahrerfahrung und die Anzahl der bisherigen Unfälle fließen hier ein. Junge Fahrer, die erst seit kurzer Zeit am Steuer sind, zahlen deshalb oft höhere Beiträge, da sie als weniger erfahren gelten.
Zusätzlich fließen in die Prämienberechnung auch die Fahrgewohnheiten, das Wohngebiet und das Fahrzeugmodell mit ein. Auch Autos mit hohem Wert oder leistungsstarken Motoren können die Versicherungsprämie in die Höhe treiben, da sie teurer zu reparieren oder zu ersetzen sind.
Tipps, um Versicherungsprämien zu senken
Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, wie Fahranfänger und junge Fahrer ihre Prämien senken können, ohne auf wichtigen Versicherungsschutz verzichten zu müssen:
1. Wahl des richtigen Versicherungsumfangs
Es gibt verschiedene Arten der Autoversicherung: die Haftpflichtversicherung, die Teilkasko und die Vollkasko. Die Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden, die anderen zugefügt werden, während die Teilkasko auch Schäden am eigenen Fahrzeug durch äußere Einflüsse wie Diebstahl oder Vandalismus abdeckt. Die Vollkasko übernimmt zudem Schäden durch selbst verursachte Unfälle.
Für viele Fahranfänger kann eine Teilkaskoversicherung ausreichend sein, vor allem, wenn das Fahrzeug älter ist. Wer allerdings ein neues Auto hat oder sich im Straßenverkehr unsicher fühlt, kann über eine Vollkasko nachdenken. Ein gezielter Vergleich der Versicherungsoptionen und die Überlegung, wie umfassend der Schutz sein muss, kann helfen, die Kosten im Rahmen zu halten.
2. Schadenfreiheitsrabatt nutzen
In Deutschland können Autofahrer Schadenfreiheitsrabatte (SF-Klassen) nutzen. Diese Rabatte steigen mit jedem unfallfreien Jahr und führen zu niedrigeren Beiträgen. Junge Fahrer haben allerdings meist keine SF-Klasse, da sie noch nicht lange genug fahren.
Eine Möglichkeit besteht darin, die Schadenfreiheitsklasse eines Elternteils zu übernehmen oder mitzuversichern, wenn diese Person über eine gute SF-Klasse verfügt. Manche Versicherer erlauben es, die SF-Klasse zu übernehmen, wenn der junge Fahrer bereits längere Zeit unfallfrei als Zweitfahrer eingetragen war.
3. Einen Zweitwagen als Familienfahrzeug anmelden
Falls die Eltern bereits ein Fahrzeug besitzen, könnte es günstiger sein, das Fahrzeug des Fahranfängers als Zweitwagen der Eltern anzumelden. In diesem Fall wird das Auto in einer besseren SF-Klasse versichert, was die Prämie reduziert. Allerdings sollten junge Fahrer bedenken, dass sie so keine eigene SF-Klasse aufbauen und später eventuell höhere Kosten haben, wenn sie ihr eigenes Auto versichern möchten.
4. Telematik-Tarife in Betracht ziehen
Viele Versicherer bieten mittlerweile Telematik-Tarife an, die auf dem Fahrverhalten des Fahrers basieren. Hierbei wird eine App oder ein Gerät im Fahrzeug installiert, das das Fahrverhalten überwacht und bewertet. Fahranfänger, die besonders vorsichtig und defensiv fahren, können von diesen Tarifen profitieren, da gute Fahrleistungen zu Rabatten führen.
5. Auto mit geringem Versicherungswert wählen
Auch das Auto selbst hat Einfluss auf die Prämienhöhe. Fahrzeuge mit leistungsstarken Motoren, hohem Anschaffungspreis oder teuren Ersatzteilen verursachen oft höhere Versicherungsbeiträge. Junge Fahrer sollten sich daher für ein Auto entscheiden, das eher günstig in der Versicherung ist – beispielsweise ein älteres, weniger leistungsstarkes Modell.
6. Regionalklasse beachten
Versicherungen berechnen ihre Prämien auch auf Basis des Wohnorts und der damit verbundenen Regionalklasse. Wer in einem Gebiet mit vielen Unfällen oder Fahrzeugdiebstählen wohnt, zahlt oft höhere Beiträge. Junge Fahrer sollten daher den Wohnort in der Regionalklasse berücksichtigen, da ein Wechsel des Versicherungsortes (z. B. zu den Eltern) manchmal auch die Prämie reduzieren kann.
6. Vergleichsportale nutzen
Versicherungsvergleichsportale bieten jungen Fahrern eine unkomplizierte Möglichkeit, die besten Angebote schnell und einfach zu finden. Auf diesen Plattformen können Nutzer ihre Daten eingeben, wie z. B. das Alter, das Fahrzeugmodell und den gewünschten Versicherungsumfang. Anschließend erhalten sie eine Übersicht über die günstigsten und passendsten Tarife. Besonders für junge Fahrer, die meist höhere Prämien zahlen, sind solche Portale hilfreich, da sie durch den Vergleich oft erhebliche Einsparungen erzielen können. Da Versicherungen ihre Beiträge und Angebote ständig anpassen, lohnt sich eine regelmäßige Überprüfung – besonders bei anstehenden Tarifänderungen oder jährlichen Beitragsanpassungen. Ein Vergleich über ein solches Portal verschafft einen umfassenden Marktüberblick und ermöglicht es, schnell auf neue und günstigere Angebote zu wechseln, ohne langwierige Einzelvergleiche durchführen zu müssen.
Fazit
Die Autoversicherung ist für Fahranfänger oft teuer, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten zu senken. Durch die Wahl eines geeigneten Versicherungsumfangs, das Nutzen von Schadenfreiheitsrabatten oder die Wahl eines günstigen Fahrzeugmodells lässt sich die Prämie senken. Auch Telematik-Tarife können Fahranfängern dabei helfen, durch umsichtiges Fahren Rabatte zu erhalten.
Es lohnt sich, regelmäßig verschiedene Versicherungsangebote zu vergleichen. Die Unterschiede in den Beiträgen können erheblich sein, und durch eine fundierte Wahl der Versicherung kann viel Geld gespart werden.