Was ist Bernstein?
Bernstein ist fossiles Harz, das vor Millionen von Jahren von prähistorischen Bäumen abgesondert wurde. Dieses Harz wurde durch geologische Prozesse gehärtet und über Jahrtausende in Gesteinsformationen eingeschlossen oder ins Meer gespült.
- Zusammensetzung: Bernstein besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und enthält oft Einschlüsse wie kleine Insekten oder Pflanzenreste, die ihn besonders faszinierend machen.
- Alter: Bernstein, der in Deutschland gefunden wird, stammt überwiegend aus dem Eozän (etwa 40–50 Millionen Jahre alt).
- Farbe: Bernstein variiert von goldgelb über orange bis hin zu dunklen Brauntönen. Es gibt auch seltenere Varianten wie weißen oder grünen Bernstein.
Wo kommt Bernstein in Deutschland vor?
In Deutschland kommt Bernstein vor allem in Küstenregionen und bestimmten geologischen Ablagerungsgebieten vor. Hier sind die Hauptfundorte:
1. Ostseeküste
- Mecklenburg-Vorpommern: Die Ostseeküste, insbesondere die Insel Rügen, Usedom und die Region Darß-Zingst, sind bekannt für Funde von Ostseebernstein.
2. Nordseeküste
- Schleswig-Holstein und Niedersachsen: Bernstein wird auch an den Nordseestränden, z. B. auf Sylt, Amrum oder Föhr, angeschwemmt, allerdings seltener als an der Ostsee.
3. Geologische Fundstellen im Binnenland
- Südliche Ostseeablagerungen: In tieferen Sedimentschichten, die durch Kieswerke oder Bergbau freigelegt werden, kann Bernstein gefunden werden. Solche Fundstellen gibt es in Mecklenburg und Schleswig-Holstein.
- Lausitz (Sachsen): Hier gibt es vereinzelte Funde von Bernstein in Braunkohleflözen.
4. Kulturelle Bernsteinzentren
- Bernsteinmuseum Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern): Diese Region ist als “Bernsteinstadt” bekannt und bietet viele Informationen über den Stein sowie historische und moderne Kunstwerke aus Bernstein.
Wie wird Bernstein gefunden?
- Am Strand:
- Bernstein wird nach starken Stürmen häufig angeschwemmt.
- Er tritt oft in dunklen Algenteppichen oder Tanghaufen auf.
- Ein einfacher Test: Bernstein fühlt sich im Vergleich zu Steinen leichter an und kann schwimmen, wenn man ihn in Salzwasser legt.
- In Kieswerken:
- Beim Abbau von Sand und Kies werden Bernsteinstücke oft als Nebenprodukte gefunden.
- Gezielte Suche:
- Spezielle Bernsteinsucher verwenden UV-Lampen, da Bernstein im UV-Licht leuchtet.
Bernstein finden weltweit
Die größten Bernsteinvorkommen weltweit finden sich vor allem in Regionen, die in der Erdgeschichte ideale Bedingungen für die Harzbildung und -erhaltung boten. Hier sind die wichtigsten Gebiete mit den weltweit größten Bernsteinvorkommen:
1. Kaliningrader Gebiet, Russland (Ostseebernstein)
- Bedeutung: Kaliningrad beherbergt die weltweit größten Bernsteinvorkommen. Bis zu 90 % des Bernsteins auf dem globalen Markt stammen aus dieser Region.
- Fundort: Die Lagerstätten befinden sich bei Jantarny (ehemals Palmnicken), nahe der Ostseeküste.
- Typ: Der berühmte “Baltische Bernstein”, der für seine große Vielfalt an Farben und Einschlüsse bekannt ist.
- Geologische Entstehung: Das Harz stammt von Nadelbäumen aus dem Eozän vor etwa 40–50 Millionen Jahren.
2. Ostseeküste (Nordeuropa)
- Länder: Polen, Litauen, Lettland, Estland und Deutschland (insbesondere die Ostseeinseln Rügen und Usedom).
- Bedeutung: Die Ostseeküste ist weltweit für Bernstein bekannt, insbesondere in Polen (z. B. Danziger Bucht) und Litauen (Bernsteinmuseum in Palanga).
- Besonderheiten: Bernstein wird oft nach Stürmen an den Stränden angeschwemmt.
3. Dominikanische Republik (Karibik)
- Bedeutung: Die Dominikanische Republik ist bekannt für ihren klaren, oft bläulich fluoreszierenden Bernstein.
- Typ: Dominikanischer Bernstein ist jünger (ca. 15–20 Millionen Jahre alt) und häufiger klarer als Baltischer Bernstein.
- Hauptfundorte: Die Berge von El Valle und La Toca.
4. Myanmar (Burma)
- Bedeutung: Myanmar ist bekannt für seinen extrem alten Bernstein (bis zu 100 Millionen Jahre alt, Kreidezeit).
- Typ: “Burmit” – besonders geschätzt für seine fossilen Einschlüsse, die Details von Insekten und sogar Dinosaurierfedern enthalten.
- Hauptfundorte: Kachin-Staat im Norden des Landes.
5. Mexiko
- Bedeutung: Mexiko ist ein bedeutender Produzent von Bernstein, besonders aus dem Bundesstaat Chiapas.
- Typ: Mexikanischer Bernstein ist etwa 20–30 Millionen Jahre alt.
- Besonderheiten: Oft klar und in warmen Farbtönen, auch mit Einschlüssen.
6. Kanada
- Bedeutung: Kanada besitzt Bernsteinvorkommen, insbesondere in den Rocky Mountains und in British Columbia.
- Typ: Jüngerer Bernstein mit einer starken Verbindung zu fossilen Nadelwäldern.
7. Andere bedeutende Vorkommen
- Rumänien: Bekannt für den “Rumenit”, einen seltenen roten Bernstein.
- Sizilien (Italien): Sichelit, ein Bernstein aus vulkanischen Ablagerungen.
- China: Bernsteinvorkommen in der Region Fushun, hauptsächlich für den lokalen Markt.
Zusammenfassung: Wo gibt es den meisten Bernstein?
- Höchste Mengen: Das Kaliningrader Gebiet (Russland) produziert mit Abstand die größte Menge an Bernstein weltweit.
- Qualität und Seltenheit: Die Dominikanische Republik und Myanmar liefern hochgeschätzten Bernstein, insbesondere für Sammler und Wissenschaftler.
Bernstein ist ein faszinierendes Naturprodukt, das in Deutschland vor allem an den Küsten der Ostsee und Nordsee sowie in geologischen Ablagerungen vorkommt. Besonders die Ostsee ist ein Hotspot für Bernsteinsammler. Wenn du Interesse hast, den Fund oder die Verarbeitung von Bernstein in deinem Shop oder Blog zu thematisieren, könnte das für Besucher und Käufer gleichermaßen spannend sein! 😊
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